Die Hyposensibilisierung ist eine Behandlungsform, die speziell für Menschen mit Allergien entwickelt wurde. Viele leiden unter lästigen Allergien wie Heuschnupfen, Tierhaarallergien oder Insektengiftallergien. Eine Hyposensibilisierung kann hier Abhilfe schaffen, indem das Immunsystem trainiert wird, auf die allergieauslösenden Stoffe weniger stark zu reagieren. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige zu dieser Therapie und wie sie dir helfen kann, deine Allergien langfristig in den Griff zu bekommen.
Was ist eine Hyposensibilisierung?
Die Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie (SIT) genannt, ist eine Behandlungsmethode, bei der der Körper schrittweise an ein Allergen gewöhnt wird. Das Ziel der Therapie ist es, die Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Substanzen zu reduzieren. Dies geschieht, indem dem Patienten regelmäßig kleine Dosen des Allergens verabreicht werden, sei es über Spritzen, Tropfen oder Tabletten. Diese Dosen werden im Laufe der Zeit langsam erhöht, sodass sich der Körper allmählich an den Stoff gewöhnt.
Wie funktioniert die Hyposensibilisierung?
Die Hyposensibilisierung funktioniert durch die langsame und kontrollierte Exposition gegenüber dem Allergen. Zunächst wird ein Allergen, das die allergische Reaktion auslöst, identifiziert. Dann beginnt die Therapie mit einer sehr niedrigen Dosis dieses Allergens, die entweder unter die Haut gespritzt oder oral eingenommen wird. Die Dosis wird schrittweise erhöht, bis der Körper das Allergen toleriert und weniger empfindlich darauf reagiert.
Diese Behandlung kann je nach Allergen und Schwere der Allergie zwischen drei und fünf Jahren dauern. Die Hyposensibilisierung gilt als eine der effektivsten Behandlungsmethoden für allergische Erkrankungen, da sie nicht nur die Symptome lindert, sondern auch langfristig wirkt.
Welche Allergien können mit Hyposensibilisierung behandelt werden?
Die Hyposensibilisierung wird häufig bei Allergien eingesetzt, die durch inhalative Allergene verursacht werden. Dazu gehören:
- Pollenallergien (z.B. Heuschnupfen)
- Hausstaubmilbenallergien
- Tierhaarallergien
- Schimmelpilzallergien
- Insektengiftallergien (z.B. Bienen- oder Wespengift)
Es ist wichtig zu beachten, dass die Hyposensibilisierung nicht für alle Arten von Allergien geeignet ist. Lebensmittelallergien lassen sich zum Beispiel mit dieser Methode nicht behandeln.
Der Ablauf der Hyposensibilisierung
Die Hyposensibilisierung gliedert sich in zwei Hauptphasen: die Einleitungsphase und die Erhaltungsphase.
Einleitungsphase
In der Einleitungsphase wird die Dosis des Allergens langsam erhöht. Diese Phase dauert in der Regel mehrere Wochen bis Monate. Ziel ist es, die maximale Dosis zu erreichen, ohne dass der Patient eine schwere allergische Reaktion zeigt.
Erhaltungsphase
Nach der Einleitungsphase folgt die Erhaltungsphase, in der der Patient regelmäßig eine konstante Dosis des Allergens erhält. Diese Phase kann mehrere Jahre dauern. Der Patient wird in regelmäßigen Abständen überwacht, um sicherzustellen, dass die Behandlung gut vertragen wird.
Vorteile der Hyposensibilisierung
Die Hyposensibilisierung bietet viele Vorteile für Allergiker:
- Langfristige Symptomlinderung: Anders als Antihistaminika oder andere Medikamente, die nur die Symptome behandeln, zielt die Hyposensibilisierung auf die Ursache der Allergie ab.
- Weniger Abhängigkeit von Medikamenten: Durch die Reduktion der allergischen Reaktionen benötigen Betroffene weniger Medikamente.
- Prävention neuer Allergien: Studien haben gezeigt, dass eine erfolgreiche Hyposensibilisierung das Risiko verringern kann, weitere Allergien zu entwickeln.
- Bessere Lebensqualität: Patienten berichten häufig von einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensqualität, da sie weniger unter den Einschränkungen durch ihre Allergien leiden.
Risiken und Nebenwirkungen der Hyposensibilisierung
Obwohl die Hyposensibilisierung eine wirksame Behandlung ist, kann sie auch Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten gehören:
- Rötungen und Schwellungen an der Injektionsstelle
- Leichte allergische Reaktionen wie Juckreiz oder Niesen
- In seltenen Fällen kann es zu schwereren Reaktionen wie einem allergischen Schock kommen. Aus diesem Grund wird die Behandlung immer unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt.
Es ist wichtig, dass Patienten alle möglichen Nebenwirkungen mit ihrem Arzt besprechen, bevor sie mit der Therapie beginnen.
Wer sollte keine Hyposensibilisierungs durchführen?
Die Hyposensibilisierungs ist nicht für alle Patienten geeignet. Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen wie schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen sollten die Therapie möglicherweise nicht durchführen. Auch schwangere Frauen oder Patienten mit einer akuten Infektion sollten die Behandlung unter Umständen verschieben.
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Häufig gestellte Fragen zur Hyposensibilisierung
Die Hyposensibilisierung ist eine Immuntherapie, bei der der Körper schrittweise an ein Allergen gewöhnt wird, um allergische Reaktionen zu reduzieren.
Die Behandlung dauert in der Regel zwischen drei und fünf Jahren. Die genaue Dauer hängt von der Art der Allergie und der individuellen Reaktion des Patienten ab.
Die Hyposensibilisierungs wird hauptsächlich für Pollen-, Hausstaubmilben-, Tierhaar- und Insektengiftallergien eingesetzt. Lebensmittelallergien können nicht behandelt werden.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Rötungen und Schwellungen an der Injektionsstelle sowie leichte allergische Reaktionen wie Niesen oder Juckreiz.
Die Hyposensibilisierungs bietet langfristige Linderung von Allergiesymptomen, doch in einigen Fällen können Auffrischungsbehandlungen notwendig sein.
Fazit
Die Hyposensibilisierung ist eine effektive und bewährte Methode, um Allergien langfristig zu behandeln. Sie bietet vielen Menschen eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität und hilft dabei, allergische Reaktionen zu reduzieren. Obwohl die Therapie mehrere Jahre dauern kann, sind die Ergebnisse oft beeindruckend, da sie nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen der Allergie bekämpft. Wenn du unter einer Allergie leidest, könnte die Hyposensibilisierung eine gute Option für dich sein. Besprich die Möglichkeit mit deinem Arzt und finde heraus, ob diese Behandlung für dich geeignet ist.